Hier stellen wir unterschiedliche (pädagogische) Materialien und Ideen vor, zur Arbeit über das Thema Armut und zum Spendenprojekt in Paraquay.
Zeit:
10-20 Minuten
Material:
M1
Arbeitsform:
Murmelgruppen, Plenum
Absicht:
Die Konfirmand*innen lernen was „Konfis backen Brot für die Welt“ bedeutet. Dabei wird an Vorwissen angeknüpft.
Ablauf:
In Murmelgruppen tauschen sich die Konfirmand*innen darüber aus, was sie schon über Brot für die Welt wissen. Dabei sollen sie auch darüber nachdenken, wofür „Brot“ außer für Nahrung noch stehen
könnte. Das Wissen aus den Kleingruppen wird dann zusammengetragen. Eine Sammlung mit Moderationskarten auf einem Plakat in der Mitte ist möglich. Bei kleineren Gruppen könnte auch
gemeinsam eine Mind Map gestaltet werden.
Wenn das Zusammentragen abgeschlossen ist, werden die noch fehlenden Informationen von der Gruppenleitung in einem kurzen Infoblock vorgestellt. Dabei kann an die Aussagen der Konfirmand*innen
angeknüpft werden.
In diesem Grundlagen-Baustein sollte deutlich werden, dass:
- Brot (im Sinne Martin Luthers) für alles steht, was der Mensch zum Leben braucht.
- die Projektarbeit von Brot für die Welt vielfältig ist.
- bei der Aktion „5000 Brote“ Brot gebacken wird und dann mit dem Erlös Hilfe zur Selbsthilfe geleistet wird.
Bei der Reflexion, was „Brot“ bei Brot für die Welt bedeutet, können die Konfirmand*innen zusammentragen, was ein Mensch ihrer Meinung nach alles zum Leben braucht. Für die Erläuterung kann der Text M1 verwendet werden.
Zeit:
5-10 Minuten
Material:
Merksatzpuzzle „Genug für alle“, M2 auf A4 (Querformat) ausdrucken, für wiederholten Einsatz ggf. laminieren
Absicht:
Der Grundgedanke des Teilens wird verankert.
Arbeitsform:
Gruppenspiel
Ablauf:
Die Gruppe stellt sich im Kreis auf und bekommt die Puzzleteile in unsortierter Form. Die Konfirmand*innen bekommen die Aufgabe, die Wortpuzzle-Teile gemeinsam in die richtige Reihenfolge zu legen und dann den Satz gemeinsam laut im Chor zu sprechen.
Variante:
Bei einer größeren Gruppe können auch mehrere Puzzle an Teilgruppen verteilt werden. Dann können die Gruppen um die Wette puzzeln. Die Gewinnergruppe erhält einen Preis, der sich gut mit allen
teilen lässt.
Zeit:
10-15 Minuten
Material:
Weltkarte, ggf. Dinge aus Paraguay
Absicht:
Die Konfirmand*innen tragen zusammen, was sie schon über Paraguay wissen und stimmen sich auf das Kennenlernen eines anderen Landes ein.
Arbeitsform: Gruppenspiel
Ablauf:
Besonders schön ist es, wenn die Jugendlichen etwas aus Paraguay selbst mit verschiedenen Sinnen wahrnehmen können.
Vielleicht können Sie mit der Gruppe „Chipa“ backen (M3). Oder Sie hören sich Musik aus Paraguay an. Eine Besonderheit von Paraguay ist die Harfenmusik (https://youtu.be/FVOXFgQTqK4). Sehr beliebt und verbreitet ist der Polca – Paraguaya (https://youtu.be/s8uwK3XdIM0). Junge Leute tanzen gern zu Kachaka (https://youtu.be/is9GMEZFU3c).
Auf der Weltkarte kann zunächst Paraguay gesucht werden. Dann wird „Reise nach Paraguay“ gespielt. Alle sind willkommen („Eguahé porá“) und können von einer Raumseite auf die andere wechseln, sobald sie etwas sagen, das sie über das Land wissen. Wenn jemandem nichts einfällt, dürfen die anderen bei der Einreise Tipps geben und helfen. Danach können Sie mit ergänzen und einige interessante Informationen über Paraguay geben (bspw. einer von zwei amerikanischen Binnenstaaten, spanische Kolonialgeschichte, Mission durch Franziskaner und Jesuiten, viele Flüsse und viel Wasserkraft, Großgrundbesitz und multinationale Agrarindustrie, drittgrößter Soja-Exporteur, Waldzerstörung und Vertreibung von Kleinbauern, Fußball, …). Kennen die Konfirmand*innen selbst Menschen aus Paraguay?
[2021 wanderten ungewöhnlich viele Deutsche aus der Querdenker -Szene nach Paraguay aus. Die Deutschen, die häufig ohne intensive kulturelle Vorbereitung, ohne Sprachkenntnisse, ohne langfristige,
berufliche Perspektive und ohne Corona-Schutzimpfung nach Paraguay kamen, wurden dort mit gemischten Gefühlen willkommen geheißen. Im Januar 2022 zog Paraguay die Notbremse und erlaubte die Einreise nur noch für Geimpfte. Wenn man bei Youtube nach „Paraguay“ sucht, findet man sehr viel über dieses Phänomen. Wenngleich der aktuelle Bezug attraktiv ist, sind die damit verbundenen Themen wie Migration, Corona-Politik und Freiheitsbegriffe sehr komplex, so dass im Kontext eines 5000 Brote-Workshops dieses Thema vermutlich nur schwer angemessen behandelt werden kann.]
Zeit:
45 Minuten
Vorbereitung:
Kontaktaufnahme
Arbeitsform:
Plenum
Absicht:
Die Konfirmand*innen können sich direkt mit einer Person aus Paraguay austauschen.
Ablauf:
Gibt es in der Gemeinde jemanden, die oder der aus Paraguay stammt? Oder kennt jemand eine Person aus Paraguay? Dann wäre es eine besonders spannende Möglichkeit mit diesem Menschen ins Gespräch zu kommen. Fragen über Paraguay können dann ganz direkt und persönlich gestellt werden.
So bekommt das Kennenlernen eines anderen Landes für die Konfis ein Gesicht. Gelingt es Ihnen einen Gast aus Paraguay vor Ort zu gewinnen, können Sie ihn auch bitten weitere Bausteine mit zu begleiten.
Beim Baustein „Das Projekt in Bildern“ könnten eigene Erfahrungen ergänzt werden. Beim Baustein „Leben in Paraguay spielen“ könnte erläutert werden, wie realistisch die erdachten Spielszenen sind.
Wenn Sie vor Ort niemanden aus Paraguay finden, aber einen direkten Austausch sehr gern ermöglichen wollen, können Sie auch versuchen über die Deutsche Evangelische Gemeinde Asunción (http://ceaa.org.py/) einen Austausch per Videokonferenz zu organisieren.
Zeit:
10-30 Minuten
Material:
M4 Powerpointpräsentation und M4 Hintergrundinfos
Absicht:
Die Konfirmand*innen können sich über Bilder aktiv erschließen, worum es beim Projekt „Kinder kämpfen für ihre Rechte“ geht.
Arbeitsform: Plenum
Ablauf:
Die Bilder der Präsentation werden nacheinander und in Ruhe gemeinsam betrachtet. Bei jedem Bild können die Konfirmand*innen selbst formulieren, was sie sehen.
Anhand von passenden Fragen können die Bilder genauer ergründet werden, bspw.:
- Was seht ihr auf dem Bild?
- Was ist anders als bei uns?
- Was ist gleich?
- Was wusstet ihr darüber bereits?
- Was habt ihr euch anders vorgestellt?
- Wie wäre es für euch so zu leben?
- …
Die Beobachtungen und Überlegungen der Konfirmand*innen können gemeinsam reflektiert und mit Hintergrundinformationen und Erklärungen ergänzt werden.
Variante:
Das Projekt in Bildern kann auch in etwa 10 Minuten von der Gruppenleitung präsentiert werden. Auf Grundlage dieses Überblicks können die Konfirmanden anschließend mit dem Baustein „Leben in Paraguay spielen“ einen noch kreativeren Zugang zur Lebenswirklichkeit der Jugendlichen in Paraguay ausprobieren.
Variante:
Mit Hilfe der Präsentation können die Konfirmanden das Projekt auch im Gottesdienst vorstellen.
Zeit:
20-40 Minuten
Material:
M5 Fotos mit Szenenbeschreibung
Absicht:
Die Konfirmand*innen fühlen sich kreativ und phantasievoll in die Lebenswirklichkeit von einigen Menschen in Paraguay ein.
Arbeitsform:
Darstellendes Spiel in Kleingruppenarbeit und im Plenum
Ablauf:
Kleingruppen bekommen jeweils ein Foto mit einer Situationsbeschreibung. Sie haben 10 Minuten Zeit, um die Situation phantasievoll auszuschmücken, gemeinsam zu beraten und zu proben, wie sie die
Szene spielen/darstellen können. Dann spielen die Kleingruppen ihre Szene vor. Die anderen schauen zu und sagen, was sie gesehen haben. Die darstellende Gruppe kann ihre Szene dann noch einmal erklären. Die Gruppenleitung kann bei Bedarf wohlwollend kommentieren, um wichtige Informationen zum Leben in Paraguay zu ergänzen oder falls notwendig falsche Vorstellungen zu korrigieren. Das darstellende Spiel soll den Konfirmand*innen ermöglichen sich kreativ in die Lebenssituation von Menschen in Paraguay hineinzudenken. Es ist wichtig, dass dabei keine Vorurteile bestärkt werden. Die Gruppenleitung sollte darauf achten, dass die Darstellung der fremden Situationen und der Austausch darüber trotz des begrenzten Hintergrundwissens immer respektvoll sind.
Zeit:
20-40 Minuten
Material:
M6 Berichte von Begünstigten aus dem Projekt
Absicht:
Die Konfirmand*innen lernen Jugendliche kennen, die berichten, wie die Arbeit von Callescuela ihr Leben verändert hat. So können sie Mitgefühl entwickeln und verstehen, wie wertvoll es ist, diese Arbeit zu unterstützen.
Arbeitsform:
Kleingruppenarbeit, Plenum
Ablauf:
Kleingruppen lesen gemeinsam je einen der Berichte und tauschen sich darüber aus. Dann stellt jede Kleingruppe ihren Bericht der Gruppe vor. Dabei erzählen die Konfirmand*innen, was sie beeindruckt hat. Gemeinsam wird über den Bericht gesprochen:
- Was empfindet ihr, wenn ihr das hört?
- Gibt es etwas, das ihr nicht versteht?
- Habt ihr euch über etwas gewundert?
- Was findet ihr interessant?
- Wie hat sich das Leben der jungen Leute durch das Projekt verändert?
Aus der Beschäftigung mit den Sichtweisen der Menschen aus dem Projekt kann Motivation für die Aktion erwachsen, die von der Gruppenleitung unterstützt werden kann:
„Ich finde es sehr gut, wenn wir durch die 5000-Brote-Aktion mit den Kindern und Jugendlichen in Paraguay teilen, und ich freue mich, wenn ihr mitmacht!“
Zeit:
30-60 Minuten
Material:
Mal- und Kreativmaterial
Absicht:
Die Konfirmand*innen überlegen, was ihre eigenen Ideen und Wünsche für die Kinder und Jugendlichen in Paraguay sind, und setzen diese kreativ in einem Bild / einem Plakat um.
Arbeitsform:
Einzel- oder Kleingruppenarbeit
Ablauf:
Schreiben Sie auf einen Flipchart die Frage „Wie findet ihr, dass die Kinder in Paraguay arbeiten müssen? Was wünscht ihr euch für sie?“ Die Konfirmand*innen machen sich dazu zunächst Stichpunkte und gestalten dazu dann ein Bild oder Plakat. Diese können beim 5000 Brote-Gottesdienst in der Gemeinde präsentiert werden.
Variante:
Die Wünsche der Konfirmand*innen können gemeinsam als Fürbitten für den Gottesdienst formuliert werden.
Variante:
Die Wünsche der Konfirmand*innen können auf Banderolen gemalt werden, die dann um die Brote gelegt werden.