Im bunten Treiben auf dem Obermoscheler Herbstmarkt am Sonntag, den 13. Oktober 2019 platzierten sich die Vertreter*innen des "Demokratischen Wohnzimmers“ mitten im Geschehen mit ihren einladenden Sitzgelegenheiten.
Eingeladen zum Gespräch waren der Stadtbürgermeister Ralf Beisiegel, VG Bürgermeister Michael Cullmann und Landrat Reiner Guth. Die jungen Erwachsenen wollten von ihnen wissen, welche Perspektiven abgehängte Regionen wie die „Alte Welt“ haben und wie sich dies auf demokratische Prozesse in der Region auswirkt. Moderiert wurde das Gespräch durch Ingo Schenk vom Landesjugendpfarramt Kaiserslautern.
Nach einem gemeinsamen Gedenken an die jüngst verstorbene Kollegin aus Obermoschel, Johanna Sauer, wurde mehrere Themen angesprochen, die die Situation in der Nordpfalz beschreiben. Einig waren sich die befragten Politiker schnell, dass ein rückwärtsgewandter Blick nichts hilft.
Die zentrale Aussage aller Beteiligten bestand aus zwei wesentlichen Punkten:
Um vor Ort politisch handlungs- und steuerungsfähig zu sein, brauche es Mittel auf kommunaler Ebene, die für die Entwicklung der Region eingesetzt werden können. Hier sei die Verteilung der Gelder auch von der Bundesebene zu bürokratisch und es brauche zwingend Förderlotsen, die sich im „Dschungel“ der Fördergelder und -kriterien auskennen. Damit die Menschen in der Region bleiben brauche es zum Zweiten Arbeitsplätze in der Region wie auch die Möglichkeit zur Arbeit zu pendeln. Daran hängt dann sowohl das Thema Infrastruktur vor Ort (KITAS, Schulen, ärztliche Versorgung…), eine S-Bahnanbindung ans das Rhein-Main-Gebiet wie auch schnelles Internet (Home-Office und Aufbau von "start-ups"...). Letztlich wurde die Bedeutung der Jugendarbeit hervorgehoben und der Focus auf junge Familien gelegt.
Mit der Initiative „Alte Welt im Aufbruch“, so wurde einmütig betont, ist eine bundesweit einzigartige Strategie von Kirche, vier Landkreisen und zugehörigen Verbandsgemeinden entstanden, mit der die genannten Themen gemeinsam erfolgversprechend angegangen werden können.