Verbundenheit in Vielfalt

Neujahrsempfang der Evangelischen Jugend Pfalz 2015

Weit über 100 Gäste kamen am vergangenen Samstag, den 17. Januar 2015 in die festlich arrangierte Aula des Martin-Butzer-Hauses in Bad Dürkheim, um miteinander -  Ehrenamtliche, Hauptberufliche sowie Gäste aus Landeskirche und von außerhalb - das neue Jahr zu begrüßen. Im Zentrum des Abends sollten – in Abweichung zu früheren Neujahrsempfängen – Begegnungen und Gespräche stehen. Nach einer Andacht, die Jugendliche und Stadtjugendpfarrer Detlev Besier von der Evang. Jugend Kaiserslautern gestalteten, blickte Landesjugendpfarrer Florian Geith zurück auf das, was im vergangenen Jahr in und durch die Evang. Jugend der Pfalz bewegt wurde. Mit der Jahreslosung  2015 aus dem Römerbrief 15, Vers 7 beschrieb er die gegenseitige Verbundenheit bei aller Heterogenität als große Leistung in allen Bereichen, ob bei Hauptberuflichen, Ehrenamtlichen, in den Freien Jugendverbänden als auch bezüglich unterschiedlicher Meinungen und Lebensweisen. Beispielhaft für die Stärke des Jugendverbandes nannte er die Entwicklung und Veröffentlichung der friedenspolitischen Thesen im November 2014, die gerade in Zeiten von Pegida-Protesten und Diskussionen über Fremdenfeindlichkeit auf der einen sowie Terrorismus auf der anderen Seite richtungsweisend sein können. Als Meilenstein bezeichnete Geith die Resolution des Mitarbeiter/-innenforums  für Selbstbestimmung und Akzeptanz sexueller Vielfalt, die zeige, welche Willkommenskultur in der Evang. Jugend herrsche und dass sie sich nicht scheue, auch innerkirchlich umstrittene Themen aufzugreifen und sich zu positionieren. Weiterer Höhepunkt Ende des vergangenen Jahres sei die Verleihung des Brückenpreises an das Projekt „Dorf-Leben – Qualifizierung Jugendlicher zu Dorfraum-Pionieren“ durch Ministerpräsidentin Malu Dreyer gewesen, welches deutlich zeige, wie eigenständige Jugendpolitik funktionieren kann.
Geith dankte neben den Ehrenamtlichen auch allen, die in ihrer beruflichen Funktion dazu beitragen, dass diese Dinge gelingen konnten, den Kolleginnen und Kollegen in den Zentralstellen und den Gemeindepädagogischen Diensten, dem Team des Martin-Butzer-Hauses sowie den Referentinnen und Referenten in den Handlungsfeldern des Landesjugendpfarramts und erwähnte ausdrücklich die Mitarbeiterinnen in der Verwaltung, ohne deren Überblick, Kontinuität und Geduld vieles nicht möglich sei.
Neben den vielen kleineren Herausforderungen und anstehenden Veranstaltungen für das vor uns liegende Jahr benannte Geith ein großes Ereignis: den Ökumenischen Kirchentag in Speyer und das damit verbundene Jugendfestival „stand up!“ gemeinsam mit dem BDKJ.
In seinem anschließenden Grußwort betonte Oberkirchenrat Gottfried Müller die Rolle der Evangelischen Jugend in der Landeskirche. Er wünsche sich unter anderem, dass die Evang. Jugend immer wieder aufs Neue entschiedene Positionen wie die friedenspolitischen Thesen hervorbringe und dass sie beim anstehenden Ökumenischen Kirchentag deutlich ihr Gesicht zeige.
Weitere Beiträge kamen von Svenja Lambert für die Ehrenamtlichen, von Ronald Rosenthal, CVJM Pfalz e.V., für die Freien Jugendverbände und von Carsten Leinhäuser, BDKJ Diözesan-Präses.
Nach langjähriger ehrenamtlicher Tätigkeit für die Evang. Jugend der Pfalz und als Vorsitzende der Evang. Landesjugendvertretung seit November 2010, dem Leitungsgremium der Evang. Jugend Pfalz, nahm Anna Gabler Abschied von ihren Ämtern und wurde angemessen mit viel Wertschätzung und ein bisschen Wehmut verabschiedet. Viele wollten Anna Gabler zum Abschied etwas sagen. So wurden die 7 Thesen der Ordnung der Evang. Jugend der Pfalz auf die Rednerinnen und Redner verteilt, die Annas Engagement und kommunikative Fähigkeiten ehrten. Einleitend nannte Tina Sanwald, geschäftsführende Referentin im Landesjugendpfarramt, die Eckpunkte ihrer Tätigkeiten und fasste die herausragende Kompetenz Annas in den unterschiedlichsten Herausforderungen – ob Sitzungsleitung, Bewerbungsgesprächsführung, Moderation von Diskussionen – zusammen als „charmante Konsequenz“. Die Evang. Jugend der Pfalz  - vertreten durch Ehrenamtliche und Hauptberufliche  – dankte ihr  sehr herzlich und ließ keinen Zweifel daran, dass Anna Gabler sie ein gutes Stück mitgeprägt hat.
Später sorgte in bekannter unnachahmlicher Art Pfarrer Christopher Markutzik mit seiner kabarettistischen Einlage für viele Lacher und ließ – als Regulativ zu so viel Lob und Ehrung – jetzt keinen ungeschoren durch ironische Spitzen und Seitenhiebe davon kommen.
Nicht zuletzt durch die leckere kulinarischen Versorgung des Martin-Butzer-Hauses und die angenehm gestaltete Aula konnten die Anwesenden nach dem offiziellen Teil noch ausgiebig in entspannter Atmosphäre sitzen. Die Zeit für Begegnungen und Gespräche wurde dementsprechend auch reichlich ausgeschöpft. Wer es so begonnen hat – angenommen wie Christus uns angenommen hat zu Gottes Lob -  kann das neue Jahr positiver nicht in Angriff nehmen.

Impressionen