Vom 8. bis 10. November beschäftigte sich das zentrale Gremium für Ehrenamtliche und Hauptberufliche der Evangelischen Jugend Pfalz unter dem Titel Mut Aufbringen – Frieden stiften mit Friedenspolitik. Zeitgleich mit dem Gedenktag an 75 Jahre Pogromnacht in Deutschland kamen fast 70 Teilnehmende aus 14 Dekanaten.
In dem letztjährig zum ersten Mal erprobten Forenmodell konnten die Teilnehmenden unter Aktionen aus vier Foren auswählen. Die Foren trugen die Überschriften Frieden und Krieg, Frieden und Theologie, Frieden und Geschichte, Frieden stiften.
Viele Aktionen wurden von SK´ler/-innen selbst durchgeführt, unterstützt wurde das Programm aber auch von Menschen, die eingeladen waren und denen das Friedensthema am Herzen liegt.
So diskutierte Pfarrer Friedhelm Schneider, Pfarramt für Frieden und Umwelt, Militärseelsorger Klaus Beckmann, Detlev Besier, Stadtjugendpfarrer in Kaiserslautern sowie Waltraud Bischoff, Frauen wagen Frieden, die bei ihren jungen Zuhörer/-innen großen Respekt und Bewunderung hinterließ, mit den Teilnehmenden über Friedensfragen.
An die Foren schloss sich die Vorführung des Films „Schritte ins Ungewisse“ an, über die Erlebnisse von Heinz Hessdörfer, dessen Weg von 1933 bis 1945 über die Konzentrationslager Theresienstadt, Auschwitz und Sachsenhausen führte. Stephanie Otto, Mitverantwortliche des Filmprojekts der Evangelischen Jugend an Nahe und Glan, stellte die Entstehung dieses herausragenden Filmprojekts vor.
Als Ergebnis des Tages formulierten die Teilnehmenden eine Erklärung zur Friedenspolitik mit 17 Thesen. Zwei Stunden konzentrierte Textarbeit, erst in Kleingruppen, dann im Plenum, führten zu einem einstimmigen Beschluss der Ehrenamtlichen der Evangelischen Jugend der Pfalz. Dieser Beschluss wird jetzt in die Evangelische Landesjugendvertretung eingebracht. Damit soll sichergestellt werden, dass das Thema Friedenspolitik in der Evangelischen Jugend der Pfalz weiter diskutiert wird.
Beim jugendpolitischen Frühstück am Sonntagmorgen waren zum ersten Mal Mitglieder des Deutschen Bundestages zu Gast beim MAF.
Gustav Herzog, SPD aus dem Wahlkreis Kaiserslautern, Kusel, Kibo und Dr. Tobias Lindner, Bündnis 90/DIE GRÜNEN aus dem Wahlkreis Südpfalz stellten sich den Fragen des Moderationsteams Anna Gabler und Svenja Lambert, sowie den vielen Anliegen der Ehrenamtlichen. Die waren gut vorbereitet, durch ihre Auseinandersetzungen in den Foren und der Diskussion um die verabschiedete Erklärung mit den 17 Thesen.
Besonders "heiß" her ging es bei der Frage der Werbung der Bundeswehr an Schulen. Flüchtlingspolitik, Gerechtigkeit, Versöhnung und Bespitzelungsaffäre waren die weiteren Themen, die eingehend diskutiert wurden. In der Abschlussfrage resümierte Gustav Herzog, dass es sich für ihn gelohnt habe zur Evangelischen Jugend zu kommen und er würde sich als „kritisch solidarisch“ zu unseren Anliegen bezeichnen. Für Tobias Lindner war das angenehme Klima der Diskussion bemerkenswert und es werde ihm „nicht bange bei Themen wie z.B. Rüstungspolitik, wenn er das große Interesse der Evangelischen Jugend an diesen Fragen sehe.
Ein ausführlicher Bericht zur Tagung folgt im nächsten ej-aktuell 3+4/2013