Nie wieder ist jetzt! oder "Wer nicht wählt, hat bald keine Wahl mehr!"

Am 8. Mai feiern wir den Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus. Wir feiern das Ende des Unrechtsstaates, der die Unterdrückung, Verfolgung und Ermordung von Millionen Menschen ermöglichte. Der 8. Mai symbolisiert auch die Erneuerung und den Anfang der europäischen Idee.

Am 8. Mai 1949 versammeln sich in Bonn 61 Männer und vier Frauen des Parlamentarischen Rates, um über eine provisorische Verfassung abzustimmen - für einen neuen Staat: die Bundesrepublik Deutschland. Vor 75 Jahren, am 23. Mai 1949 wird das Grundgesetz verkündet und ist damit die Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland – ein großartiger Grund zum Feiern!

Auf diesem Hintergrund meldet sich die Evangelische Jugend der Pfalz zu Wort.

Am 9. Juni finden nämlich die Kommunalwahlen in Rheinland-Pfalz statt und gleichzeitig die Wahlen zum Europaparlament. Die Ausübung der Staatsgewalt geht vom Volk aus – also von uns allen -  und wird durch Wahlen ermöglicht. Wahlen sind Ausdruck unserer repräsentativen, parlamentarischen Demokratie und das wichtigste Mittel zur Sicherung derselben. Wir rufen auf zur Wahl zu gehen, jede Stimme für die Demokratie ist eine Stimme gegen Rechts:
Geht wählen – damit Ihr auch in Zukunft noch die Wahl habt!
Damit nie wieder durch Nazis oder andere unmenschlichen Menschen und Regime Unrecht, Terror und Gewalt in Deutschland und Europa geschieht, rufen wir alle ab 16 bzw. 18 Jahren auf: Geht am 09. Juni wählen – wählt demokratische Kräfte in Eure Kommunalparlamente und ins Europaparlament!
(Europawahl ab 16, Kommunalwahl ab 18)

Hintergrund:

Im Artikel 7 des Leibildes der Evangelischen Jugend der Pfalz heißt es im letzten Satz: „Von der Erfahrung Gottes als Gott des Lebens her kritisiert evangelische Kinder- und Jugendarbeit lebensfeindliche Mechanismen, Strukturen, Entwicklungen und Ideologien in Kirche und Gesellschaft.

In den 17 Friedenthesen der Evangelischen Jugend der Pfalz bekennen wir uns zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus und dem Lernen aus der Geschichte (These 5) und wenden uns in These 6 klar gegen Fremdenfeindlichkeit und Rechtsradikalismus.

Parallel mit der Bundesrepublik und dem Grundgesetz wurde die Evangelische Jugend gegründet. Das Kugelkreuz ist seit dieser Zeit das Erkennungszeichen der Evangelischen Jugend und ist auf dem Hintergrund der Erfahrungen der Zeit des Nationalsozialismus und der Auflösung der Jugendverbände bzw. ihrer Zwangseingliederung in die Hitlerjugend zu verstehen. Das Kugelkreuz war das Zeichen der Bekennenden Kirche als Ausdruck des Widerstands gegen die neuen Herren, die die Weltherrschaft für sich und die nationalsozialistische Ideologie beanspruchten.
Grundlegend ist zweite Barmer Theologische Erklärung:
„Wir verwerfen die falsche Lehre, als gäbe es Bereiche unseres Lebens, in denen wir nicht Jesus Christus, sondern anderen Herren eigen wären, Bereiche, in denen wir nicht der Rechtfertigung und Heilung durch ihn bedürften“. In diesem Sinne ist das Kreuz auf der Weltkugel bis heute zum Symbol der Evangelischen Jugend Deutschlands geworden.
Mit der Weltkugel wird gesagt, dass die Zuwendung Gottes in Jesus Christus für diese Welt gilt, für alle Menschen. Und der Erdkreis ist auf dem neuen Symbol geöffnet. Er steht damit sinnbildlich für die Weltoffenheit evangelischer Jugendarbeit. Der offene Kreis führt uns vor Augen, dass es immer eine Hoffnung, eine Perspektive und eine Zukunft gibt.
Die Menschenfreundlichkeit und der Weltoffenheit der Evangelischen Jugend schlägt sich ganz konkret in unserer Arbeit nieder, z.B. in dem Einsatz für Demokratie, Menschenrechte und gegen Rechts.